Kolumbus auf der Spur in Huelva
Wer mehr über den Entdecker Christoph Kolumbus erfahren möchte, ist in der Provinz Huelva, im Süden Spaniens, goldrichtig. Wo die Flüsse Tinto und Odiel ins Meer fließen, befindet sich die bekannte Klosteranlage „La Rabida“, einst der Zufluchtsort des Abenteurers Kolumbus. Noch immer ist am Hafen von Huelva eine mehrere Meter hohe Statue weithin sichtbar. Zu Ehren des Mannes, der den Mut hatte mit nur drei kleinen Schiffen und einer Mannschaft aus 90 Entdeckern, Sträflingen und Verzweifelten einen neuen Seeweg nach Indien zu erschließen. Heute weiß man, er verkalkulierte sich, und fand so einen Seeweg zu den Kontinenten Süd- und Nordamerika.
Die Nachbauten der Kolumbus-Schiffe
In Huelva, in „La Rabida“, lässt sich dieses faszinierende Abenteuer nachempfinden. Denn dort im Museum Muelle de las Carabelas stehen drei originalgetreue Nachbauten der Schiffe, mit denen die wagemutigen Spanier unter Kolumbus in See gestochen sind. Die „Santa Maria“, die „Niña“ und die „Pinta“ sorgen bei Besuchern stets für ein Staunen, denn sie sind viel kleiner als man erwartet. Unvorstellbar, wie Kolumbus und seine Besatzung samt Ziegen, Pferden und Proviant, Geschenken und Waffen an Bord über drei Monate auf dem Schiff zugebracht haben. Faszinierend, wie die Seeleute ihre Nahrungsmittel konservierten – heute ohne Kühlschrank undenkbar.
Muelle de las Carabelas – Museum zum Anfassen
Die Schiffe ankern in einer künstlich angelegten Lagune und sind über Stege zu erreichen. Vor allem für Kinder ist das Erkunden der Bauten ein Riesenspass. Außerdem gibt es einen spannenden Pfad rund um die Schiffe, er führt vorbei an einem typisch mittelalterlichen Viertel samt Marktplatz und ist dem des alten Palos de la Frontera nachempfunden. Auch die Insel Guanahaní, die erste Insel der Neuen Welt auf die europäische Entdecker am 12. Oktober 1492 ihre Füße setzten, ist nachempfunden. Sie wurde später von Christoph Kolumbus in „San Salvador“ umbenannt.
Abenteuer pur: Die Entdeckung Amerikas
Eine Ausstellung zu Schätzen und nautischen Techniken aus dem 15. Jahrhundert sorgt bei so manchem Besucher ebenso für Staunen. So ist Marco Polos „Buch der Wunder“ dort ausgestellt, wie Kopien der ersten Weltkarten, auf denen noch Monster und unbekannte Kontinente verzeichnet sind. Sie lassen erahnen, auf welches Abenteuer sich die Entdecker damals einließen.
Zugänglich ist das Museum von Mitte Juni bis Mitte September. Wer vor Ort ist, sollte sich auch unbedingt noch das Kloster „La Rabida“ anschauen, dort lebte Kolumbus eine Zeit lang verborgen vor der Öffentlichkeit und schmiedete seine Reisepläne. Ein Stück lebendige Geschichte, zum Greifen nah.